Goldene Hand: Ein historisches Wohn- und Geschäftshaus in Leipzig

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Goldene Hand: Ein historisches Wohn- und Geschäftshaus in Leipzig

Ein Denkmal klassizistischer Architektur

Das Haus Goldene Hand ist ein bedeutendes Wohn- und Geschäftsgebäude in der Nikolaistraße 16 in Leipzig. Es steht unter Denkmalschutz und beeindruckt durch seine klassizistische Architektur. Der Name des Hauses leitet sich von der Darstellung einer goldenen Hand ab, die über dem Eingang als Hauszeichen angebracht ist.

Haus Goldene Hand (2012) / <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Leipzig_Nikolaistr_16_1462.jpg">Ailura, CC BY-SA 3.0 AT</a>, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at/deed.en">CC BY-SA 3.0 AT</a>, via Wikimedia Commons
Haus Goldene Hand (2012) / Ailura, CC BY-SA 3.0 AT, CC BY-SA 3.0 AT, via Wikimedia Commons

Historische Entwicklung

Die Geschichte des Gebäudes lässt sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Auf dem Grundstück wurde bereits 1561 ein Gasthof unter dem Namen Roter Adler erwähnt, der bis 1586 bestand. Der Name „Goldene Hand“ taucht erstmals 1713 auf, in einem Buch mit dem Titel Das Anno 1713 florirende Leipzig. Die genaue Herkunft des Namens bleibt jedoch unklar. Es wird spekuliert, dass die Hand als Symbol für die Hand Gottes interpretiert werden kann, die dem Gebäude Schutz gewährt.

In den Jahren 1854/55 ließ der Kaufmann Johann Christian Freygang das heute bestehende Gebäude errichten, um es als Sitz seines Commissions- & Speditionsgeschäfts zu nutzen. Der Entwurf stammte von dem Leipziger Architekten Paul Bachmann. Damit ist das Haus das älteste erhaltene Gebäude in der Nikolaistraße. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde das Gebäude umfassend saniert und beherbergt heute eine Mischung aus Gastronomie-, Einzelhandels- und Dienstleistungsbetrieben.

Hofseite / <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Goldene_Hand_Hof.jpg">Martin Geisler</a>, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0">CC BY-SA 4.0</a>, via Wikimedia Commons
Hofseite / Martin Geisler, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Architektur: Klassizistische Eleganz und stilvolle Details

Das Gebäude ist eine Dreiflügelanlage mit einem schmalen, abgewinkelten Hofbereich, der sich bis hinter das Nachbargrundstück Nr. 18 erstreckt. Die Fassade zur Straße ist etwa 15 Meter breit und besteht aus vier Stockwerken. Im Erdgeschoss befinden sich drei Segmentbogenöffnungen, von denen die mittlere den Durchgang zum Hof bildet und das Hauszeichen der Goldenen Hand trägt.

In den Obergeschossen gliedern sechs paarweise angeordnete Fensterachsen die Fassade. Die Fensterpaare werden durch Pilaster voneinander getrennt, wobei die mittleren Pilaster von antikisierten Vasen abgeschlossen werden. Die Gesimse der Obergeschosse sind passend dazu verkröpft, und sowohl Pilaster als auch Gesimse zeigen einfache klassizistische Schmuckelemente. Die Segmentbögen des Erdgeschosses finden sich auch in den Fenstern des ersten Obergeschosses wieder, was dem Gebäude eine harmonische Struktur verleiht. Einige der Fensterbedachungen sind mit Akroterien verziert, während die Mittelachse der Fassade durch Palmetten oberhalb der mittleren Fenster betont wird. Unter dem ausladenden Hauptgesims verläuft ein Zahnschnitt, darunter ein mit Rundöffnungen unterbrochener Akanthusfries.

Die Rückseite des Vorderhauses ist zwischen den beiden Seitenflügeln gelegen und zeigt eine Fachwerkfassade, die mit Ziegeln ausgemauert ist. Nach einem kurzen, viergeschossigen Abschnitt fallen die Seitenflügel auf zwei Stockwerke ab. Die Verladeluken an den Seitenflügeln zeugen von der ursprünglichen Nutzung als Wirtschaftsräume.

Hauszeichen: Goldene Hand / <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Leipzig_-_Nikolaistra%C3%9Fe_-_16_03_ies_cropped.jpg">Frank Vincentz</a>, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0">CC BY-SA 3.0</a>, via Wikimedia Commons
Hauszeichen: Goldene Hand / Frank Vincentz, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Fazit

Das Haus Goldene Hand ist ein bedeutendes Beispiel für klassizistische Baukunst in Leipzig. Mit seiner über 300-jährigen Geschichte, der elegant gestalteten Fassade und den gut erhaltenen architektonischen Details ist es ein wertvolles Denkmal, das die Stadtgeschichte lebendig hält. Dank der umfassenden Sanierung nach 1990 konnte die historische Bausubstanz bewahrt werden, sodass das Gebäude weiterhin als Wohn- und Geschäftshaus genutzt wird und das Straßenbild der Nikolaistraße prägt.

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