Große Gemeindesynagoge in Leipzig
Die Große Gemeindesynagoge (auch „der Tempel“ oder später Alte Synagoge genannt) in Leipzig war die älteste und bedeutendste Synagoge der Stadt. Sie wurde 1854–1855 nach Plänen des Semper-Schülers Otto Simonson erbaut. Die Grundsteinlegung erfolgte am 9. September 1854. Am 10. September 1855 wurde die neue Synagoge durch den Rabbiner Adolf Jellinek ihrer Bestimmung übergeben. Während der Novemberpogrome wurde das Gotteshaus in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 in Brand gesteckt und zerstört. Vom 11. November 1938 bis zum 12. Februar 1939 erfolgte der Abriss der Ruine auf Kosten der Israelitischen Religionsgemeinde. Die Synagoge stand unmittelbar westlich des Promenadenrings auf dem Eckgrundstück Gottschedstraße 3 / Zentralstraße.
Das Grundstück der ehemaligen Synagoge hatte jahrzehntelang als Parkplatz und Standort einer Trafostation gedient. Nachdem die Stadt Leipzig erst im Jahre 1997 Eigentümerin des Grundstücks geworden war, lobte sie 1999 in Zusammenarbeit mit der Israelitischen Religionsgemeinde einen sachsenweit offenen anonymen Wettbewerb aus, zu dem auch zehn internationale Künstler eingeladen waren. Schließlich entschied man sich für den Entwurf der Leipziger Sebastian Helm (* 1969) und Anna Dilengite (* 1970), der es im Wettbewerb nur in die engere Wahl zur Realisierung geschafft hatte.
