Villa Wölker: Ein Relikt der Leipziger Gründerzeit

5/5 - (1 Bewertungen)

Villa Wölker: Ein Relikt der Leipziger Gründerzeit

Die Villa Wölker war eine repräsentative großbürgerliche Villa im Leipziger Musikviertel, gelegen an der Karl-Tauchnitz-Straße 15. Sie gehörte zum Villenring entlang der Karl-Tauchnitz-Straße, der von eleganten Anwesen und großzügigen Gärten geprägt war. Das Gebäude fiel den Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg zum Opfer und wurde zerstört.

Villa Wölker in der Leipziger Karl-Tauchnitz-Straße 15 (alte Hausnummer 31). Erbaut 1888 nach Plänen von Max Pommer für Generalkonsul Wölker / Public Domain
Villa Wölker in der Leipziger Karl-Tauchnitz-Straße 15 (alte Hausnummer 31). Erbaut 1888 nach Plänen von Max Pommer für Generalkonsul Wölker / Public Domain

Geschichte und Beschreibung

Die Villa wurde 1888 vom Architekten Max Pommer entworfen und im darauffolgenden Jahr für den Generalkonsul Max Wölker errichtet. Der Bau im Stil der Neorenaissance spiegelte den Wohlstand der Leipziger Oberschicht wider. Ursprünglich hatte die Villa die Adresse Carl-Tauchnitz-Straße 31, bevor die Straße 1901 umbenannt und die Hausnummerierung geändert wurde. Georg Christian Wilhelm Wölker, Kaufmann und Mitinhaber der Flanellwarenfabrik Wölker & Girbardt, war um 1913 der Eigentümer des Hauses .

Gestaltung der Villa

Die Villa Wölker beeindruckte mit ihrer halbrunden Terrasse, die von eleganten Freitreppen in den weitläufigen Garten führte. Der Garten erstreckte sich bis zur benachbarten Wächterstraße und beherbergte auch ein Stallgebäude (Remise), wie es für Villen dieser Art typisch war.

Zerstörung und Wiederaufbau des Geländes

Die Villa Wölker wurde, wie viele andere Gebäude des Villenrings, bei den Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg zerstört. Das Grundstück und der dazugehörige Garten wurden später mit den Parzellen von fünf weiteren kriegszerstörten Villen (Villa Gruner, Villa Girbardt, Villa Oelßner, Villa Hermann Beckmann und Villa Carl Beckmann) zusammengelegt. Auf diesem vereinten Gelände entstanden 1970 drei 16-geschossige Punkthochhäuser nach Plänen des Architekten Walter Havliczek . Diese Wohngebäude sind heute im Volksmund als „die drei Gleichen“ bekannt.

Villa Wölker in der Leipziger Karl-Tauchnitz-Straße 15 (alte Hausnummer 31). Erbaut 1888 nach Plänen von Max Pommer für Generalkonsul Wölker Grundriss / Public Domain
Villa Wölker in der Leipziger Karl-Tauchnitz-Straße 15 (alte Hausnummer 31). Erbaut 1888 nach Plänen von Max Pommer für Generalkonsul Wölker Grundriss / Public Domain

Erhaltene Überreste

Obwohl die Villa selbst nicht mehr existiert, sind Teile der historischen Einfriedung entlang des Gehsteigs an der Karl-Tauchnitz-Straße 15 erhalten geblieben. Diese Reste, die sich über etwa 50 Meter erstrecken, erinnern heute noch an die einstige Pracht der Villa Wölker .

Die Villa Wölker war ein weiteres Beispiel für die architektonische Blütezeit Leipzigs im 19. Jahrhundert und steht symbolisch für den Verlust vieler historischer Gebäude durch die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert