Waldschänke Lößnig: Ein beliebtes Ausflugslokal im Leipziger Auenwald

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Waldschänke Lößnig: Ein beliebtes Ausflugslokal im Leipziger Auenwald

Die Waldschänke Lößnig war einst ein bekanntes und beliebtes Ausflugslokal, das am Rande des südlichen Leipziger Auenwaldes gelegen war. Sie zog besonders in den Sommermonaten zahlreiche Gäste an und war für ihre idyllische Lage inmitten der Natur bekannt.

 Die Waldschänke Lößnig von der Raschwitzer Straße aus, um 1950 / <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Waldsch%C3%A4nke_1950.jpg">Martin Geisler in der Wikipedia auf Deutsch</a>, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0">CC BY-SA 3.0</a>, via Wikimedia Commons
Die Waldschänke Lößnig von der Raschwitzer Straße aus, um 1950 / Martin Geisler in der Wikipedia auf Deutsch, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Lage

Die Waldschänke befand sich auf Lößniger Flur, in der Nähe des imposanten Viadukts der Bahnlinie Leipzig-Hof, das die Pleiße überquert. Das Lokal war von Lößnig aus bequem über die Raschwitzer Straße erreichbar. Auch von Connewitz aus führte der Weg am Waldbad Connewitz vorbei, durch das Viadukt, direkt zur Waldschänke.

Geschichte

Die Waldschänke wurde um das Jahr 1880 erbaut und war über viele Jahrzehnte hinweg ein beliebtes Ziel für Leipziger, die dem hektischen Stadtleben entfliehen wollten. Die Anlage bestand aus zwei Hauptgebäuden, einem separaten Tanzsaal und großzügigen Freisitzen unter den schattenspendenden Bäumen des Waldes, die im Sommer besonders gerne genutzt wurden. Um die Gebäude vor den häufigen Hochwassern der Pleiße zu schützen, wurden sie auf Ziegelpfeilern, etwa einen Meter über dem Boden, errichtet, sodass sie nur über Treppen zugänglich waren .

Die Blütezeit der Waldschänke erstreckte sich bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs, als die Gaststätte ein beliebter Treffpunkt für Spaziergänger, Familien und Feierlichkeiten war.

Die Waldschänke Lößnig um 1899 / Public Domain
Die Waldschänke Lößnig um 1899 / Public Domain

Nutzung im Zweiten Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkriegs änderte sich die Nutzung der Waldschänke drastisch. Die Gebäude dienten als Lager für ausländische Zwangsarbeiter, die für die Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG arbeiten mussten . Während des Krieges wurde der Saalbau der Waldschänke zerstört, was das Ende der ausgelassenen Feiern und Veranstaltungen bedeutete.

Nachkriegszeit und Abriss

Nach dem Krieg wurde die Waldschänke zwar wiedereröffnet, jedoch konnte sie nie an ihre frühere Popularität anknüpfen. Die veränderten Verhältnisse und der Niedergang der Gaststätte machten es schwer, an die Erfolge der Vorkriegszeit anzuschließen. Schließlich fiel die Waldschänke den städtebaulichen Maßnahmen zum Opfer. Zu Beginn der 1970er Jahre wurde sie für den Bau der neuen vierspurigen Trasse der Fernverkehrsstraße 2 (heute Bundesstraße 2) abgerissen .

Die Waldschänke Lößnig um 1900 / Public Domain
Die Waldschänke Lößnig um 1900 / Public Domain

Fazit

Die Waldschänke Lößnig war über Jahrzehnte hinweg ein wichtiger Ort der Erholung und des gesellschaftlichen Lebens für die Leipziger. Die Naturkulisse des Auenwaldes, die Veranstaltungen im Freien und der Tanzsaal machten die Schänke zu einem beliebten Ausflugsziel. Doch wie viele historische Orte, fiel auch die Waldschänke den Veränderungen des 20. Jahrhunderts zum Opfer und verschwand für immer aus dem Leipziger Stadtbild. Heute erinnert nur noch die Geschichte an das einst belebte Ausflugslokal.

Die Waldschänke Lößnig auf einer Postkarte von 1906 / Public Domain
Die Waldschänke Lößnig auf einer Postkarte von 1906 / Public Domain
Die Lößniger Waldschänke um 1910 / Public Domain
Die Lößniger Waldschänke um 1910 / Public Domain

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