Samuel-Heinicke-Denkmal: Eine Erinnerung an den Begründer der Gehörlosenpädagogik
Standort des Denkmals
Das Samuel-Heinicke-Denkmal war eine bronzene Büste, die auf einem eleganten Sockel aus rotem Sandstein ruhte. Es befand sich in der Liebigstraße in Leipzig, in unmittelbarer Nähe des von Samuel Heinicke gegründeten Taubstummeninstituts. Das Denkmal sollte an Heinicke, den Begründer der sogenannten „Deutschen Methode“ der Gehörlosenpädagogik, erinnern.
Geschichte des Denkmals
Enthüllung im Jahr 1881
Das Denkmal wurde am 28. August 1881 feierlich enthüllt. Die Finanzierung übernahm die Universität Leipzig. Trotz schlechten Wetters fanden sich viele Menschen zu dieser besonderen Zeremonie ein. Der Taubstummenlehrer Stötzner hielt eine Ansprache, in der er allen Beteiligten für ihre Beiträge zur Errichtung des Denkmals dankte. Anschließend übergab er das Denkmal an die Stadt Leipzig.
Im Namen der Stadt Leipzig nahm Stadtrat Panitz das Denkmal entgegen. In seiner Ansprache versprach er, dass die Stadt sich um das Denkmal kümmern werde, und dankte ebenfalls denjenigen, die zur Verwirklichung dieses Denkmals beigetragen hatten. Er hob hervor, dass das Denkmal, trotz seiner schlichten Erscheinung, eine Zierde für die Stadt sei. Zum Abschluss der Feier legten Vertreter der Taubstummeninstitute aus Leipzig und Dresden sowie Delegationen aus Dresden und Berlin Kränze mit Widmungsschleifen am Denkmal nieder.
Zerstörung im Zweiten Weltkrieg
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Samuel-Heinicke-Denkmal im Jahr 1942 im Rahmen der sogenannten Metallspende des deutschen Volkes abgebaut und eingeschmolzen. Es fiel damit der Materialbeschaffung für die Kriegsindustrie zum Opfer.
Inschrift des Denkmals
Das Denkmal trug eine Inschrift, die die Bedeutung von Samuel Heinicke für die Gehörlosenpädagogik unterstrich:
„Samuel Heinicke, Begründer des deutschen Taubstummenunterrichtes, gewidmet von dankbaren Taubstummen und Taubstummenlehrern.“
Fazit
Das Samuel-Heinicke-Denkmal war ein bedeutendes Symbol für die Anerkennung und Würdigung der Arbeit Heinickes in der Gehörlosenpädagogik. Obwohl es heute nicht mehr existiert, bleibt seine historische Bedeutung in Leipzig und in der Geschichte der Gehörlosenbildung unvergessen.