Albertinum (Leipzig)
Das Albertinum der Universität Leipzig (nicht zu verwechseln mit der Universitätsbibliothek Albertina) war einer der vier großen Gebäudeteile, die bei der Umgestaltung des Paulinerareals nach den Plänen von Arwed Roßbach zum Ende des 19. Jahrhunderts entstanden. Der Name bezog sich auf König Albert von Sachsen.
Das dreistöckige Gebäude wurde von 1894 bis 1896 im Stil der Neorenaissance erbaut. Baufreiheit wurde durch den Abriss des Mittelpaulinums und der es umgebenden Bauten geschaffen. Die Schauseite des Albertinums zeigte nach Westen zum Paulinerhof und wurde durch einen stark hervortretenden Mittelrisalit gegliedert, durch den die Eingangstüren führten und in dessen Bereich sich eine flache Kuppel erhob. An seiner Südseite war der Bau über das Johanneum mit dem Augusteum und dem Beguinenhaus verbunden. Nach Norden grenzte es an die Universitätskirche. Der Übergang zur Kirche wurde durch einen campanileähnlichen Turm vermittelt.
Das Haus enthielt im Wesentlichen Vorlesungssäle, die westlich durchgehender Korridore lagen. Den Osttrakt nahm zu großen Teilen ein aufwendiges Treppenhaus ein. Die Hörsäle in der zweiten Etage waren mit Oberlichtern versehen. Im Mittelrisalit lag in der Hauptetage das Professorensprechzimmer, dem zum Hof eine über anderthalb Etagen reichende Loggia vorgelagert war. Im Souterrain des Albertinums war im Kirchenanschluss als einziger Überrest der alten Klostergebäude der ehemalige Kapitelsaal eingebaut, der als „Erfrischungsraum für Studierende“ dienen sollte.
Der figürliche Schmuck am Mittelrisalit, in den Verkehrsbereichen des Albertinums und in der Wandelhalle stammte vornehmlich von den Leipziger Bildhauern Adolf Lehnert und Josef Mágr. Das große Wandbild „Prometheus als Lichtbringer“ in der Wandelhalle malte Friedrich Preller der Jüngere. Die vier Figuren unterhalb des Preller-Bildes waren Abformungen der vier symbolisch dargestellten Regententugenden vom Friedrich-August-Denkmal Ernst Rietschels in Dresden und befinden sich jetzt im neuen Augusteum.
Dieser Text basiert auf dem Artikel Albertinum (Leipzig) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.