Die Gaststätte Zills Tunnel in Leipzig
ZILL’S TUNNEL gehört zu den historischen Gaststätten Leipzigs; nach der Neugestaltung ist er zugleich eine der jüngsten und attraktivsten der Messestadt.
Erinnerungen aus Altvätertagen und lebenssprühende Gegenwart reichen sich in dem gastlichen Haus die Hand.
Am Marktplatz, gegenüber dem Alten Rathaus, lenkt man den Schritt ins Barfußgäßchen und ist mitten im Gassengewinkel der Altstadt.
Klostergasse – an ihrem Ausgang ragt der mächtige Turm der einstigen Klosterkirche St. Thomas auf.
Fleischergasse – hier trieben im Mittelalter die Knochenhauer ihr lukratives Gewerbe.
Matthäikirchhof – ehedem Wohnbereich der Franziskaner; als arme Mönche gingen sie barfuß, und das bis heute so benannte Gäßchen war ihr Weg bei den Bettelgängen zum Markt.
Eine jüngere Zeit sah in der Klostergasse das altrenomierte „Hotel de Saxe“; in ihm war 1813 Blücher und ein halbes Jahrhundert danach der Drechslergeselle August Bebel zu Gast gewesen.
Nahebei, in der Kleinen Fleischergasse, erhielt sich das Gasthaus „Zum Kaffeebaum“; hier lebt Erinnerung an
die „Davidsbündler“, an Robert Schumann.
Aber auch in der Chronik von „Zill`s Tunnel“ leuchten bemerkenswerte Züge auf. Einen Bierausschank besaß schon das Vorgängerhaus; seit 1785 bewirtete man die ersten Gäste. Später, als die Balkendecke einer steinernen Wölbung
wich, sprach der Volksmund vom „Biertunnel“. Seit 1841 nennt er sich noch dem Bierwirt Zill. Unter ihm erlebte der Biertunnel am Barfußgäßchen seine erste Blütezeit. Zu den Stammgästen, die dem Hause Rang und Glanz verliehen, gehörte der damals vielgerühmte Lustspieldichter Roderich Benedix, zählte Viktor Neßler, den die Zeitgenossen begeistert feierten als den Schöpfer des „Trompeter von Säkkingen“, gehörten die durch ihre Lieder weitbekannten Komponisten Heinrich Pfeil und Karl Zöllner, dem schon zu Lebzeiten anerkannten Schöpfer und Betreuer des
deutschen Mönnchgesangs, ist überliefert, daß er sein bekanntestes Lied -„Das Wandern ist des Müllers Lust“ – in Zill`s Tunnel ersann.
Das neue Haus steht seit 1888. In ihm fließen Bier und Wein als durchaus gleichberechtigte Freudenspender. Unten, in der gewölbten Halle mit den warmleuchtenden Bogenfenstern, füllt Gambrinus die Krüge mit süffigem Gerstensaft; oben, hinter gemütlichen Butzenscheiben, kredenzt Bacchus goldenes Rebenblut aus Bulgarien.
Seine Räume verbinden gepflegte Gastronomie mit der herkömmlichen Leipziger Gemütlichkeit.
Hier präsentiere ich euch noch eine Speisekarte aus DDR-Zeiten aus dem Jahr 1969
Speisekarte aus DDR-Zeiten aus dem Jahr 1969 / Scan altes-leipzig.net
Hier noch eine Getränkekarte vom Zills Tunnel, ohne Datierung
Tageskarte Zills Tunnel, ohne Datierung