Friedensfahrt-Denkmal in Leipzig

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Friedensfahrt-Denkmal in Leipzig

Das Ehrenmal der Internationalen Friedensfahrt war ein Denkmal, das von 1954 bis in die 1970er Jahre auf dem Johannisplatz in Leipzig, in der Nähe des Grassi-Museums, stand. Es wurde zu Ehren der Internationalen Friedensfahrt 1954 errichtet, einer symbolträchtigen Radsportveranstaltung, die zur Förderung des Friedens in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg ins Leben gerufen wurde. Das Denkmal, dessen Schöpfer nicht nachweisbar ist, war ein markantes Mahnmal für den Radsport und den Friedensgedanken jener Zeit.

Frontale Gesamtansicht des Denkmals, um 1960 / <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Friedensfahrt-Denkmal_Leipzig.jpg">Sammlung Wohlrath</a>, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en">CC BY-SA 3.0 DE</a>, via Wikimedia Commons
Frontale Gesamtansicht des Denkmals, um 1960 / Sammlung Wohlrath, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons

Gestaltung des Denkmals

Das Friedensfahrt-Denkmal bestand aus mehreren miteinander verbundenen Kalksteinplatten, die in Form von Stelen auf einem erhöhten Platz aufgestellt waren. Die zentrale Platte, etwa 2 Meter hoch, war das größte Element und zeigte das Symbol von drei ineinander übergehenden Laufrädern, das den Radsport symbolisierte. Darunter befand sich die Inschrift:
„Internationale Radfernfahrt für den Frieden: Warschau – Berlin – Prag“, welche die Etappen der Friedensfahrt von 1954 darstellte.

Zu beiden Seiten der zentralen Stele standen je zwei weitere Stelen, die etwa 1,60 Meter hoch waren. Diese trugen ebenfalls Inschriften, die die Namen der Gesamtsieger in der Einzel- und Nationenwertung der Friedensfahrt sowie die Etappensieger, die in Leipzig ankamen, eingraviert hatten.

Das gesamte Monument erstreckte sich über eine Breite von etwa 10 Metern und war auf einem etwa 30 Zentimeter erhöhten Podest platziert, das von Blumenbeeten und einer Einfassung aus Natursteinen umrahmt war. Der Zugang zum Denkmal war mit bearbeitetem Naturstein gepflastert, und hinter den Stelen waren fünf Fahnenmasten installiert.

Bundesarchiv, Leipzig, Denkmal Friedensfahrt / <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_183-81062-0001,_Leipzig,_Denkmal_Friedensfahrt.jpg">Bundesarchiv, Bild 183-81062-0001 / Schaar, Helmut / CC-BY-SA 3.0</a>, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en">CC BY-SA 3.0 DE</a>, via Wikimedia Commons
Bundesarchiv, Leipzig, Denkmal Friedensfahrt / Bundesarchiv, Bild 183-81062-0001 / Schaar, Helmut / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons

Einweihung und Nutzung

Das Denkmal wurde am 10. Mai 1954 feierlich eingeweiht, als die 7. Etappe der Internationalen Friedensfahrt von Berlin nach Leipzig führte. Diese Etappe gewann der tschechoslowakische Radsportler Jan Veselý. Nach einem Ruhetag in Leipzig wurde die Fahrt nach Chemnitz (damals Karl-Marx-Stadt) fortgesetzt. Die Gedenktafeln des Denkmals wurden in den folgenden Jahren ergänzt, um die Namen der Friedensfahrt-Sieger bis mindestens 1966 zu vermerken.

Leipzig, Ehrenmal der Friedensfahrt Zentralbild Illner 11.5. 1954 6. Internationale Friedensfahrt Mai 1954 Warschau - Berlin - Prag Ein Ehrenmal der Internationalen Friedensfahrt wurde am Ruhetag nach der Etappe Berlin - Leipzig am 10. Mai 1954 in Leipzig enthüllt. Auf dem Ehrenmal der Friedensfahrt sind die Namen der Einzelsieger und die Sieger der Mannschaftswertung eingemeißelt. UBz: Fahnenwache der Jungen Pioniere vor dem enthüllten Ehrenmal, das in Anerkennung der Leistungen vom Rat der Stadt Leipzig erbaut wurde. / <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_183-24533-0001,_Leipzig,_Ehrenmal_der_Friedensfahrt.jpg">Bundesarchiv, Bild 183-24533-0001 / Gerhard Illner / CC-BY-SA 3.0</a>, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en">CC BY-SA 3.0 DE</a>, via Wikimedia Commons
Leipzig, Ehrenmal der Friedensfahrt Zentralbild Illner 11.5. 1954 6. Internationale Friedensfahrt Mai 1954 Warschau – Berlin – Prag Ein Ehrenmal der Internationalen Friedensfahrt wurde am Ruhetag nach der Etappe Berlin – Leipzig am 10. Mai 1954 in Leipzig enthüllt. Auf dem Ehrenmal der Friedensfahrt sind die Namen der Einzelsieger und die Sieger der Mannschaftswertung eingemeißelt. UBz: Fahnenwache der Jungen Pioniere vor dem enthüllten Ehrenmal, das in Anerkennung der Leistungen vom Rat der Stadt Leipzig erbaut wurde. / Bundesarchiv, Bild 183-24533-0001 / Gerhard Illner / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons

Verschwinden des Denkmals

Anfang der 1970er Jahre wurde das Denkmal abgetragen. Zeitgenössische Berichte deuten darauf hin, dass die gravierten Stelen in die Außenmauer des Leipziger Zentralstadions integriert wurden. Diese Stelen sollen im Laufe der Zeit mindestens einmal versetzt worden sein. Der genaue Verbleib der Steine und der Name des Künstlers sind bis heute unbekannt.

Das Friedensfahrt-Denkmal bleibt in der Erinnerung als ein Zeugnis der sportlichen und friedensstiftenden Bemühungen im Europa der Nachkriegszeit. Seine Geschichte ist jedoch heute weitgehend vergessen, und der Verbleib des Denkmals ist eines der ungelösten Rätsel Leipzigs.

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