Leipziger Schlachteplatte – Ein Rezept aus dem »Kaffeebaum«

»Kaffeebaum« Leipzig

Unweit des alten Marktes in Leipzig befindet sich die zweitälteste deutsche Kaffeestube.

In Stein gemeißelt und vergoldet, lagert über dem Portal vor einem früchtetragenden Kaffeebaum mit einer reich verzierten Kaffeekanne ein lebensgroßer Türke, der einem erwartungsvoll zugreifenden Knaben ein Schälchen Kaffee reicht.

Johann Lehmann, der erste Kaffeebaumwirt, ließ dieses barocke Portalrelief vor etwa 250 Jahren anbringen . 1707 bekam er das Privileg eines sächsischen Hofchocoladiers verliehen, nachdem August der Starke im Kaffeehaus entzückt ein Schälchen Kaffee getrunken hatte.
Viele berühmte Leute hielten im Laufe der Jahrhunderte im » Kaffeebaum« Einkehr.

Georg Philipp Telemann probte an diesem Ort dreimal wöchentlich mit seinen Studenten.Christian Fürchtegott Gellen und Gotthold Ephraim Lessing »besaßen« abwechselnd den Kaiserstuhl in der Königsnische, auf dem sich einst Napoleon niedergelassen haben soll. Der junge Goethe kam hierher. Franz Liszt und Richard Wagner suchten und fanden Inspirationen.

In der links vom Hausflur gelegenen Gaststube mit den Butzenscheibenfenstern hatten acht Jahre lang Robert Schumann und sein Freundeskreis einen Stammtisch.
Heute wird hier mehr gegessen als Kaffee getrunken, denn der »Kaffeebaum« ist eine beliebte Speisegaststätte
mit deftiger sächsischer Küche.

Leipziger Schlachteplatte

4 Blutwürstchen
4 Leberwürstchen
4 Knacker
200 g Wellfleisch
200 g Hackepeter
Salz und Pfeffer

Wellfleisch vorkochen, Hackepeter mit Salz und Pfeffer würzen und kleine Klößchen darausformen, zusammen mit allen anderen Zutaten in leicht gesalzenem Wasser brühen, abtropfen lassen und auf Keramiktellern anrichten. Dazu rohes Sauerkraut, Gewürzgurken, Butter und Brot reichen.

Aus Gastronomische Entdeckungen in der DDR – Verlag Die Wirtschaft Berlin, 1984

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