Das Messeamt am Markt: Ein Bürogebäude im Wandel der Zeit

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Das Messeamt am Markt: Ein Bürogebäude im Wandel der Zeit

Ein prägendes Bürogebäude am Leipziger Marktplatz

Das Messeamt am Markt war ein Bürogebäude, das von 1965 bis 2001 am Leipziger Marktplatz stand und vom Leipziger Messeamt genutzt wurde. Es befand sich auf der Westseite des Marktes, wo es den südlichen Teil der Bebauung einnahm. Hinter dem Gebäude befand sich ein offener Bereich, der als Parkplatz genutzt wurde.

Durchgang zum Markt (1968) / <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_183-G0603-0027-001,_Leipzig,_%22Altes_Rathaus%22,_Messeamt.jpg">Bundesarchiv, Bild 183-G0603-0027-001 / CC-BY-SA 3.0</a>, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en">CC BY-SA 3.0 DE</a>, via Wikimedia Commons
Durchgang zum Markt (1968) / Bundesarchiv, Bild 183-G0603-0027-001 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons

Architektur und Gestaltung

Das Gebäude war ein siebengeschossiger Stahlbetonbau im Stil der internationalen Moderne, einer Architekturrichtung, die sich durch funktionale und klare Formen auszeichnete. Die Fassade des Messeamtes war mit einer Glas-Aluminium-Verkleidung versehen, die dem Gebäude ein modernes und kühles Erscheinungsbild verlieh.

Besonders markant war das siebente Stockwerk, das gegenüber den unteren Geschossen eingezogen war und von einem überstehenden Flachdach überragt wurde. Auf der Rückseite des Gebäudes war das Treppenhaus turmartig vorgesetzt, was einen starken Kontrast zur glatten Frontansicht des Hauses bildete. Das Erdgeschoss war bis auf den Eingangsbereich offen gestaltet und als Durchgang konzipiert, wodurch der Zugang zum Gebäude erleichtert wurde.

Messeamt am Markt (1965) / <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_183-D0209-0091-001,_Leipzig,_Messeamt.jpg">Bundesarchiv, Bild 183-D0209-0091-001 / CC-BY-SA 3.0</a>, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en">CC BY-SA 3.0 DE</a>, via Wikimedia Commons
Messeamt am Markt (1965) / Bundesarchiv, Bild 183-D0209-0091-001 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons

Historischer Hintergrund

Vor dem Bau des Messeamtes standen an dieser Stelle vier historische Gebäude: Aeckerleins Hof, die Engel-Apotheke, Stieglitzens Hof und das Bismarckhaus. Diese Gebäude prägten die historische Bebauung des Marktes, wurden jedoch im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. Bis 1960 waren die Ruinen dieser Häuser noch teilweise vorhanden, bevor sie vollständig abgerissen wurden, um Platz für den Neubau des Messeamtes zu schaffen.

Der Bau des Messeamtes begann im Jahr 1963 nach den Entwürfen der Architekten Rudolf Rohrer und Rudolf Skoda. Es wurde im Jahr 1965 pünktlich zur Feier des 800-jährigen Bestehens der Leipziger Messe eröffnet. Das Gebäude sollte als modernes Verwaltungszentrum der Messe dienen, doch seine Architektur stieß auf Kritik.

Kritik und Abriss

Das Messeamt am Markt wurde schnell zu einem architektonischen Streitpunkt. Es stand in starkem Kontrast zur kleinteiligen historischen Bebauung des Leipziger Marktes und wurde von vielen als ästhetisches Ärgernis empfunden. Der funktionale Stil der internationalen Moderne passte nicht in das gewachsene Stadtbild, was die Kritik an dem Bauwerk weiter verstärkte.

Im Zuge der Stadtentwicklung und der Bemühungen, die historische Struktur des Marktes wiederherzustellen, wurde das Gebäude im Jahr 2001 abgerissen. An seiner Stelle wurde die Marktgalerie errichtet, die im Jahr 2005 eröffnet wurde. Diese neue Bebauung nahm die kleinteilige Struktur der ursprünglichen Gebäude teilweise wieder auf und fügte sich besser in das historische Stadtbild ein.

Fazit

Das Messeamt am Markt war ein prägnantes Beispiel für die Architektur der 1960er Jahre in Leipzig, das die funktionalen und modernen Bauprinzipien dieser Zeit verkörperte. Trotz seiner Rolle als wichtiges Verwaltungsgebäude der Leipziger Messe blieb es aufgrund seines architektonischen Stils umstritten und wurde schließlich durch eine den historischen Strukturen näher kommende Bebauung ersetzt.

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